31. Januar 2022
Stellt uns jemand diese Frage, ist das meist entlarvend. Die Person hat im Gespräch mit uns offenbar den Eindruck gewonnen, dass wir in Gedanken ganz woanders sind. Für uns ist der Augenblick peinlich.
Für den Fragenden aber kann unsere gedankliche Abwesenheit regelrecht verletzend sein. Hören wir nicht zu, vermitteln wir, dass uns der Andere nicht wirklich interessiert.
Dietrich Bonhoeffer hat einmal folgendes zum Thema Zuhören formuliert, das insbesondere uns Christen gilt.
„Viele Menschen suchen ein Ohr, das ihnen zuhört, und sie finden es unter den Christen nicht, weil diese auch dort reden, wo sie hören sollten … Wer nicht lange und geduldig zuhören kann, der wird am anderen immer vorbeireden und es selbst schließlich gar nicht mehr merken. Wer meint, seine Zeit sei zu kostbar, als dass er sie mit zuhören verbringen dürfte, der wird nie wirklich Zeit haben für Gott und den Bruder, sondern immer nur für sich selbst, für seine eigenen Worte und Pläne.“ Dietrich Bonhoeffer (Quelle: Gemeinsames Leben/Das Gebetbuch der Bibel, DBW Band 5, Seite 83)
Ich möchte die im Text vorkommenden Worte „den Bruder“ im Blick auf unsere neue Woche gerne durch „den Anderen“ ersetzen und wünsche dir eine Woche, in der du Menschen Zeit schenkst, indem du ihnen zuhörst und ihnen somit Würde und Zuneigung vermittelst.
Alles Liebe. Rainer
#rainersmondayimpulse
Comments