Gestern endete ein besonderes Wochenende, auf das ich mich seit Wochen intensiv und mit Vorfreude vorbereitet hatte.
Eine Gemeinde bat mich, ein Seminar zur Frage der Heiligkeit Gottes und der persönlichen Heiligung zu leiten. Schon als die Anfrage vor längerem eintraf, freute ich mich, denn ich habe eine große Leidenschaft für diese Themen.
Oft werde ich eingeladen, um über Gebet oder die intime Beziehung zu Gott zu sprechen. Das Seminar zur Heiligkeit – ein Thema, das ich als zentral für das geistliche Wachstum und die Nachfolge Jesu erachte – wird eher selten gewünscht.
Die Veranstaltung fand in der Nähe meiner Heimatstadt Freiburg statt, und ich war erstaunt, welch weite Wege einige Teilnehmer auf sich genommen hatten, um dabei sein zu können.
Als das Seminar am vergangenen Freitagabend begann, war ich durchaus etwas angespannt: Würde es mir gelingen, den Menschen hilfreiche Einsichten über den Heiligen Gott und den Weg der persönlichen Heiligung vermitteln zu können?
Würden sie sich von Gottes Ruf und meinen Worten inspirieren lassen, den Übergang vom passiven Sammeln geistlicher Informationen hin zu einem aktiven Streben nach Heiligkeit – wie es Hebräer 12,14 beschreibt – tatsächlich in Angriff zu nehmen?
Würde ich vermitteln können, dass es beim Prozess der Heiligung eben nicht um eine menschliche Anstrengung geht und auch nicht darum, eine bessere Ausgabe seiner selbst zu werden?
Würden die Teilnehmer verstehen, dass wir zwar in einer völlig ungleichen, aber dennoch realen Partnerschaft mit Gott stehen, wenn es darum geht, heilig zu werden?
Und würde es mir gelingen, aufzuzeigen, dass der Weg der Heiligung der Weg ist, der uns heil macht und unbeschwert?
Diese Fragen werden erst in den nächsten Monaten ihre Antworten finden, dann nämlich, wenn sich die Teilnehmer tatsächlich auf den Weg gemacht und erste Erfahrungen gesammelt haben.
Seit einigen Jahren umschreibe ich Gottes Heiligkeit auch mit den Worten „Schreckliche Schönheit“, weil uns Menschen die Konfrontation mit der Vollkommenheit Gottes erschrecken lässt, die entsprechenden Berichte in der Bibel zeigen dies deutlich. Und doch ist seine Vollkommenheit zugleich pure Schönheit.
Am vergangenen Wochenende hatten wir immer wieder die Gelegenheit, kleine Ausschnitte dieser transzendenten Schönheit zu sehen – und schon dafür haben sich die Stunden intensiver Vorbereitung und das arbeitsreiche Wochenende gelohnt.
Nach diesem Wochenende voller intensiver Vorträge und Gespräche bin ich zwar erschöpft, aber zugleich erfüllt und dankbar. Es war, als hätte Gottes Geist uns alle tief berührt und in unseren Herzen Spuren hinterlassen. Besonders bereichernd war es, so wertvollen Menschen darin unterstützen zu dürfen, Jesus näher zu kommen. Es war ein Wochenende mit heiligen Momenten in Gottes Gegenwart, die uns alle bewegt haben.
Der Weg der Heiligung führt uns zur wahren Schönheit des Lebens, so wie Gott es für uns vorgesehen hat. Ein Leben in Heiligkeit ist ein erfülltes und geheiltes Dasein – ein Eintauchen in eine Wirklichkeit, die jenseits der trügerischen Verheißungen dieser Welt liegt. Wo hingegen Heiligkeit verloren geht, schwinden auch Schönheit, Geheimnis, Größe, Herrlichkeit und das Staunen.
Mit einem dankbaren Herzen blicke ich auf dieses Wochenende zurück.
Rainer
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